Diese Idee finde ich sehr spannend.
Es ist ein sehr persönliches Thema.
Und das ist interessant.
Was begeistert andere und warum?

Ein Buch, das mich mal sehr gepackt hat war dieses:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis...hen_Opiumessers

Nun habe ich Gelegenheit, darin wieder zu schmökern und womöglich eine Stelle anderen vorzulesen.
:-)

Andere wären:
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Wringham Ich bin raus
https://de.wikipedia.org/wiki/Marc-Uwe_Kling Die Känguru-Chroniken
oder Bücher von Henri-Frédéric Blanc beispielsweise Im Reich des Schlafs

Gefällt mir - falls ich die Idee richtig verstanden habe!
Ich blättere mal in meinem Literaturheftchen, leider mehr Sachbücher in letzter Zeit. Aber da finde ich zwei Zitate aus einem schönen kleinen Roman, die ich euch aufschreiben möchte:
(1) "Irgendetwas in ihr macht ihm Angst, eine große Leere auf dem Grund ihres Wesens. Als ob man auf den Lift wartet, und wenn er ankommt und die Tür geht auf, dann ist da nichts, einfach nur die schaurige dunkle Leere des Fahrstuhlschachts."
(2) "Draußen fällt der Schnee weiter und weiter, wie die unablässige Wiederholung immer desselben unendlich kleinen Fehlers:"

Unglaublich starke Sätze einer 30-jährigen irischen Autorin. Bestimmt sind sie einer oder einem von euch auch aufgefallen?

Nachtrag (nach Gerds Erläuterungen am Mittwoch): Es ist offenbar doch nicht ganz das, was für die nächste Montags-Diskussion geplant ist. Es soll um "Lebenslektüre" gehen, Autorin und Titelin dürfen nicht vorher verraten werden, nicht wahr? Den oben zitierten kleinen Roman fand ich einfach nur gut, mehr nicht, und er könnte (sollte!) im Vorfeld schon erraten werden. An gewichtigen Romanen fällt mir gleich ein: "Glückliche Familien sind alle auf dieselbe Weise glücklich, unglückliche ...", nein, das nehmen wir nicht; zu bekannt, oder?
Ferdinand

Oh ja. Lustig.
Sowas hier?
Da steh' ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor! Heiße Magister, heiße Doktor gar, Und ziehe schon an die zehen Jahr' Herauf, herab und quer und krumm Meine Schüler an der Nase herum ...

@ Gabi: Na, das könnte jeder leicht googeln, wenn es nicht eh jeder in der Schule gelernt hätte, oder?

Hallo zusammen, ich habe mittlerweile den Eindruck, dass es weniger um die ursprünglich angedachten Dinge geht, sondern wir uns in Richtung 'Quiz-Veranstaltung' bewegen. "Woher kommt mein Zität? Wer ist der Autor?" Ist das wirklich wichtig, wenn ich ein Buch vorstelle? Kommt es nicht eher darauf an, dass ich erkläre, warum mich dieser oder jener Satz tief bewegt hat, etwas in mir ausgelöst hat, mich zum Umdenken gebracht hat - da ist es doch völlig wurscht, woher der Satz kommt. Wir müssen doch nicht beweisen, dass wir "gute" Literatur lesen, das, was uns wichtig ist, uns geholfen hat, uns gewarnt hat, das ist "gute Literatur" für Dich und vielleicht dann auch für mich. Und wenn die anderen es nicht kennen, Dein Zitat, dann haben Sie durch die Vorstellung eine Chance an Erkenntnis reicher zu werden. Also, bitte nicht: Wer kennt den Autor? Wie heißt das Buch? Womöglich noch: Jahreszahlen und ....
Xerxes

Das sehe ich ähnlich wie Xerxes

Hallo alle,

welches Buch ich euch am Termin vorstelle, verrate ich noch nicht ;)

Aber ich habe an viele Bücher gedacht, die mich begeistert haben, und wollte euch daran teilhaben lassen :) Einige davon sind tatsächlich Biographien; das finde ich persönlich immer wieder interessant, wenn jemand über ein spannendes Leben schreibt; sein eigenes oder eines eines nahestehenden Menschen.
Beispiele dafür sind
- Frank McCourt "die Asche meiner Mutter": ein autobiographischer Roman über das Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen in Irland Anfang des 20. Jahrhunderts; ein Buch das mir gefallen hat, weil es ohne große Sentimentalität die durchaus prekären Verhältnisse schildert, trotzdem viel Humor drinsteckt und ich zwischen Weinen und Lachen hin- und hergerissen war.
- Jeanette Wals "das Schloß aus Glas": ein autobiographischer Roman über das Aufwachsen in prekären Verhältnissen in Amerika. Die Autorin ist mein Jahrgang, und es hat mich sehr bewegt, dass es solche Verhältnisse tatsächlich in den 60er und 70er Jahren noch gab. Was mich an diesem Buch fasziniert hat, ist, wie unglaublich ambivalent die Autorin ihre Eltern erlebt hat: einerseits kann man wohl von Vernachlässigung der Kinder sprechen, andererseits legten die Eltern trotz ihrer Armut großen Wert darauf ihren Kindern Bildung, Literatur und Kunst zu vermitteln, und verloren wohl auch nie die Hoffnung auf die Zukunft.

Andere Bücher die mich begeistert haben, sind "das Geisterhaus" von Isabel Allende und viele Bücher von Gabriel Garcia Marquez; diese Fabulierkunst in der lateinamerikanischen Literatur ist einfach phänomenal!

Auch "der Drachenläufer" und "tausend strahlende Sonnen" von Khaled Hosseini hat mich tief bewegt. Hier geht es um Kindheit in Afghanistan; ein ganz anderes Afghanistan als wir es heute kennen.

- "die Perlentaucherin" von Jeff Talarigo: hier geht es um eine Japanerin, die den Beruf der Perlentaucherin ausübte und dann an Lepra erkrankt und viele Jahre lang auf einer Insel mit anderen Leprakranken isoliert wird. Faszinierend fand ich, wie über ihre Gedanken und über das Zusammenleben der Inselbewohner berichtet wird.

- und schließlich "Darwin" von Jürgen Neffe. Er ist der Route Darwins mit der Beagle nachgereist und erzählt sehr detailreich von dessen Erkenntnissen, Entdeckungen und aus dessen Leben vom jeweiligen Ort; dies verbindet er immer mit den heutigen (wissenschaftlichen) Erkenntnissen, wie sich die jeweilige Gegend verändert hat usw.

Aber hey, es gibt so viele tolle Bücher; da reicht ein ganzes Leben nicht aus um die zu lesen - ich freue mich auf einen kleinen Einblick in die Welt der Literatur mit euch beim Treffpunkt Humanismus!

Isolde

googeln? stimmt. das wäre zu einfach.
;-)

@Easy63. Das klingt vielversprechend. Da bin ich schon sehr gespannt.