@Bob:
War ich heute dein Gesprächspartner? Nein, aber ich denke genauso:
Die Menschheit als ganzes wird den Klimawandel nicht aufhalten können.
Gleichgültig ist ob menschengemacht oder "natürlich".

Auch kenne ich Leute in meinem Umfeld, die im Sommer in ihren europäischen Heimatländern Urlaub machten,
mit dem Flugzeug, mit dem Auto.
(Nur mein Impfarzt darbt, weil er eigentlich Tropenmediziner ist)
Soll ich den Hausfrieden stören und sie auf ihr schädigendes Verhalten hinweisen?
In meinem Freundes- und Verwandtenkreis fährt jeder der Ehepartner ein Auto.

Zur IAA in München fuhren 400.000 Menschen, Gegendemonstranten gab es nur einige 10.000.
Letztere wurden auch noch von der Polizei schikaniert, habe ich auf der Theresienwiese gesehen.
Staat und Gewerkschaften haben kein Interesse daran, daß in Deutschland keine Autos mehr verkauft werden.
Die deutsche Automobilindustrie schwächelt sowieso.

Das ganze kapitalistische System wird die Menschheit noch ins Verderben führen.
Den Umweltprotesten begegnet die Automobilindustrie mit Elektroautos, das nennen wir Greenwashing.
Die Problem der reichen europäischen Staaten werden nur in die Peripherie verlagert.
Man schaue sich nur die Fotografien an der Minenarbeiter von Sebastião (Ribeiro) Salgado (Júnior).

Es gibt jetzt mehr dystopische Romane als utopische, was heißt das?
Die Menschheit schafft sich ab.
Wir können nur noch flicken: keine Häuser mehr an Flüssen, Bunker in Taifun-/ Hurrikan-Gebieten,
umsiedeln der Menschen von ihren Inselchen u.a.
Aber wehe wenn der Golfstrom kippt und das Eis schmilzt: dann gute Nacht Europa und gute Nacht Welt.
Unsere Generation wird die letzte sein, die es hat mal richtig krachen lassen.

Wenn es den Besitzenden und Herrschenden nicht richtig weh tut,
amüsieren die sich nur über die netten Demos mit den selbstgemalten Schildchen.
Trotzdem: geh mal hin, besser als humano, der nur unfreiwillig zu Hause hockt.

ok, Bob, habe mir nochmal Chicago von CSNY angehört: erinnert mich an bessere Zeiten, danke

@Humano

Da ist ja auch viel Wahres dran, an dem, was Humano hier so schreibt, aber ein wenig will ich doch widersprechen:

Humano schreibt: „Die Menschheit als Ganzes wird den Klimawandel nicht aufhalten können. Gleichgültig ist ob menschengemacht oder "natürlich".“

Ich meine: Yes, we can! Wir müssen dazu “nur” einen sozialverträglichen Weg finden, die Weltbevölkerung ganz erheblich zu verringern, und zwar so schnell wie (sozialverträglich) möglich und so langsam, wie es die Sozialverträglichkeit erfordert. Ohne eine erhebliche Reduktion der Weltbevölkerung wird es kaum gehen. Wollen wir alle nachhaltig und umweltschonend wirtschaften und leben, darf die Weltbevölkerung (im stationären Zustand) wohl nicht erheblich über 1 Milliarde Menschen liegen. Das war zuletzt ungefähr um 1800 der Fall. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie realistisch dieses Ziel wäre, hier zwei Beispiele: Nehmen wir an, dass derzeit 8 Mrd. Menschen auf der Erde leben, dann wäre dieses Ziel bei einer Reduktion um einen Faktor 0,5 bzw. 0,75 pro Generation nach 3 bzw. 7 Generationen erreicht.

Sollten wir es nicht schaffen, diese Reduktion auf sozialverträgliche Weise herbeizuführen, dann wird sie sich auf katastrophale Weise ereignen. Sofern ein Teil der Menschheit diese Katastrophe(n) überlebt, kann dieser Teil der Menschheit anschließend nachhaltig und umweltschonend wirtschaften und leben. Das Erdklima könnte sich erholen.

Humano schreibt weiter: „Das ganze kapitalistische System wird die Menschheit noch ins Verderben führen.“

Ich meine: Sieht so aus und ist ja auch schon weit fortgeschritten. Bedenkt man aber, dass der Kapitalismus auf (exponentiellem) materiell-energetischem Wachstum beruht, und bedenkt man außerdem, dass jedes materiell-energetische Wachstum auf dieser endlichen Erde schon sehr bald zu seinem historischen Ende kommen muss, dann wird klar, dass der Kapitalismus jedenfalls sich selbst abschaffen wird. Ich habe keine Vorstellung, was das für das Leben der Menschen dann bedeutet, aber diese Entwicklung ist unausweichlich.

Wie Harald Lesch immer so gerne sagt: Die Naturgesetze lassen nicht mit sich verhandeln.

Und dann schreibt Humano in #2 weiter und völlig richtig, wie ich meine: „Es gibt jetzt mehr dystopische Romane als utopische, was heißt das? Die Menschheit schafft sich ab. Wir können nur noch flicken: keine Häuser mehr an Flüssen, Bunker in Taifun-/ Hurrikan-Gebieten, umsiedeln der Menschen von ihren Inselchen u.a.
Aber wehe wenn der Golfstrom kippt und das Eis schmilzt: dann gute Nacht Europa und gute Nacht Welt. Unsere Generation wird die letzte sein, die es hat mal richtig krachen lassen.“

Ich frage mich auch, was heißt das? Ich denke, das alles sind Symptome für die Tatsache, dass der Menschheit die Utopien, die positiven Visionen abhanden gekommen sind! Wenn ich nicht irre sind wir wohl die erste Menschengeneration ohne positive Visionen. Frühere Generationen hatten stets positive Zukunftsvisionen, auch wenn die dann nur selten realisiert wurden. Wir haben als Gesellschaft keine positiven Visionen mehr, jedenfalls – das glauben wohl die meisten – haben wir keine rationalen Gründe mehr für solche positiven Visionen.

Gerd Ganteför hat in seinem Buch „Das Gesetz der Herde“ überzeugend dargelegt, dass die Demokratie als Staatsform grundsätzlich instabil ist, dass sie also fortwährender Stabilisierungsbemühungen bedarf, und dass ihre Stabilität wesentlich gefährdet wird durch die stets positiven Visionen („Heilsversprechen“) totalitärer Großideologien, besonders in einer historischen Phase, in der die Demokratie ihren Bürgern keine positiven Visionen mehr anbieten kann. Das gibt mir zu denken.

ich habe mich mit meinen letzten Beiträgen im Ton vergriffen.

Ich bitte um Entschuldigung.

Ich finde es besser wenn ich mich vom Treffpunkt Humanismus und dessen Forum jetzt verabschiede.

Ich hätte das schon früher und eleganter tun sollen.

Ich bin kein Humanist und passe da nicht rein.

Alles Gute für die weiteren Veranstaltungen

Beste Grüße

humano

@ Humano

Humano schreibt: „Hier und im Gespräch erwähnt Archimedes häufig:
Gerd Ganteför: Das Gesetz der Herde, at-Verlag, Aarau 2018, unterschiedliche Preise. Dieses Buch erscheint in einem Verlag, der uns die Natur nahe bringt.“

Ich frage: Was will uns Humano damit sagen, dass ein Buch in einem bestimmten Verlag erscheint, „der uns die Natur nahe bringt“, in einem Verlag, der mir prima facie zumindest unverdächtig erscheint? Will er uns damit überhaupt etwas sagen oder will er einfach nur Stimmung machen?

Humano schreibt: „Ganteför lehrt an der Uni Konstanz Physik.“

Ich frage: Was will uns Humano damit sagen? Will er uns damit überhaupt etwas sagen oder will er einfach nur Stimmung machen? Gegen Ganteför, gegen die Physik, gegen die Uni Konstanz, oder gegen alle drei?

Humano schreibt: „Aufschlußreich finde ich die Besprechung seines Buchs im Allgemeinen Anzeiger für Münsterlingen u.a. (CH):
https://www.gantefoer.ch/Pdf/Anzeiger5Okt2018.pdf

Ich finde diese Besprechung auch aufschlussreich. Aber die Lektüre des Buches kann sie natürlich nicht ersetzen.

Humano schreibt: „Es fehlten uns heute die Religion und das Nationalbewußtsein.“ Und Humano will damit offenbar andeuten, das sei eine These von Ganteförs Buch, oder dies könne man zumindest der Besprechung seines Buches im Allgemeinen Anzeiger entnehmen.

Ich will hier Ganteför und seine Thesen gar nicht verteidigen, weil ich mich nicht mit seinen Thesen identifiziere, sie aber bemerkenswert finde. Der Besprechung seines Buches im Allgemeinen Anzeiger kann ich jedenfalls nicht entnehmen, dass Ganteför behauptet hätte, „es fehlten uns heute die Religion und das Nationalbewußtsein“. Wer diese Buchbesprechung so versteht, hat sie offenbar nur ganz oberflächlich gelesen und sie deshalb im Sinne seiner eigenen Vorurteile missverstanden.

Ich verstehe Ganteför so, dass er darauf hinweisen will, dass die Demokratie nicht alle biologisch ererbten Bedürfnisse des Menschen in gleicher Weise befriedigen kann wie hierarchisch organisierte, undemokratische Herrschaftsformen. Er will damit keineswegs sagen, dass diese undemokratischen Herrschaftsformen der Demokratie vorzuziehen seien. Er will nur auf Defizite hinweisen, die, sofern man ihnen nicht vorbeugend begegnet, zu ernsthaften Problemen führen können. Der weltweite Trend zum Populismus in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen bestätigt diese Vermutung offenbar.

Humano schreibt: „Hure schießdreck, wie et Schwyzzer sägge
An der Uni Konstanz tummeln sich einige abstruse "Forscher".
Diese Uni ist das "Austragshäusl" für diese Leute.“

Ich frage: Was will uns Humano damit sagen? Will er uns damit überhaupt etwas sagen oder will er einfach nur Stimmung machen? Wer sind „diese Leute“? Welche „abstrusen Forscher“ tummeln sich dort? Kann Humano Namen nennen und Beweise liefern? Ich weiß darüber jedenfalls nichts, kann also allenfalls mit Nichtwissen bestreiten, frage ja nur.

Weshalb versucht Humano, mit der unbelegten und diffamierenden Behauptung, die Uni Konstanz sei „ein Austragsstüberl für abstruse Forscher“ einen Hochschullehrer dieser Uni auf unsachliche Weise zu desavouieren? Hat Humano keine inhaltlichen Argumente?

Auf dieser Ebene möchte ich die „Diskussion“ jedenfalls nicht fortsetzen.

"Prof. Ganteför hat am 27.11.2014 in Dresden einen Vortrag vor der Mittelstandsvereinigung der AFD gehalten"!! Das hättest du, lieber Humano, noch erwähnen sollen und - paff! - unser Archimedes wäre endgültig erledigt gewesen...
Ich weiß ja nicht, ob's stimmt, aber es sprang mir so entgegen aus einer Suchmaschine und, zugegeben, es gab mir zuerst einen kleinen Stich: Also so einer ist das ... So schnell, nicht wahr?, etikettieren wir die Leute.
Ich fühle mich mitverantwortlich an der hier entstandenen Diskussion, denn im letzten Mittwochstreffpunkt war ich es, der nachfragte: Der von Archimedes erwähnte Autor war mir schon begegnet, "irgendwie interessant", ich wollte Genaueres wissen. (Es ist also nicht so, dass Archimedes ihn uns ständig andienen will.) Daraus ist dann der Vorschlag entstanden, dass wir uns im nächsten Montagstreffpunkt (?) mit den Thesen dieses Herrn befassen; dem sehe ich mit Spannung entgegen. Habe inzwischen auch ein kurzes Youtube-Video mit ihm angesehen, es gibt ja etliche zur Auswahl. Mich spricht positiv an, dass er sich gegen den verbreiteten Katastrophismus wendet, dass er nüchtern fragt, was am besten zu tun sei angesichts der kaum bezweifelbaren Einsichten der Weltklimakonferenz. Ja, eine Rezepte liegen ein bisschen quer zu den von "F4F".
Was ich daraus lerne: Vermeiden wir lieber Aussagen wie "Die Menschheit geht unter!!", legen wir vielleicht auch das großspurige Wort "Menschheit" für eine Weile in den 'Giftschrank'!
Aber es bleibt wahr: Wir Menschen sollten alles tun, um Schlimmeres zu verhindern. Bürgerkriege zum Beispiel, diese Aussage von Ganteför gefiel mir, sind besonders klimaschädlich...

Ich bedauere Humanos Rückzug aus dem Treffpunkt. Niemand sollte von sich selbst sagen, er sei kein Humanist. Steckt nicht in jedem Menschen ein Humanist? Ich würde es begrüßen, wenn Humano es sich anders überlegte.

Hallo Archimedes,
das ist nett gesagt.
Das überlege ich mir gerne.
Bin jetzt eine Zeit zur Operation im Krankenhaus und melde mich dann hier im Forum wieder.
Bis dahin
humano

Hallo Humano, ich wünsche viel Erfolg und gute Besserung.
Archimedes