Praktische Hinweise

23.07.2022 17:06
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bob

Ukraine – wie kann ich helfen?

Effektive Hilfe ist oft über bestehende Organisationen zu erreichen, z.B.

www.mhu.care

www.muenchner-freiwillige.de/ukraine.html

Neben Geld- und Sachspenden werden von allen Organisationen Menschen gesucht, die mit langem Atem (!) Geflüchteten bei Behörden, Krankenversicherungen usw. helfen. Formulare gibt es oft nur auf Deutsch.
Hilfreich (besser als Google Translator) ist deepL.com – aber nur für Russisch, denn Ukrainisch wird (n.n.) unterstützt, also doch Google für Ukrainisch. Alternative für Apps/Smartphone sind Übersetzungsgeräte, die offline arbeiten.

Viele Geflüchtete sind zunächst nur froh, in Sicherheit zu sein. Mit der Zeit kommen Heimweh, schlechtes Gewissen, Zukunftsängste, Depressionen und oft Einsamkeit. Setz dich hin, höre zu, spare dir Ratschläge, verfalle nicht in Aktionismus sondern frag, wie du helfen kannst. Es braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Erst dann bitten die Ukrainer um konkrete Hilfe. Sie sind stolz und viele, die hier sind, kommen aus privilegierten Verhältnissen. Es ist bitter für sie, plötzlich Almosenempfänger zu sein.

Wohnungen werden nach wie vor gesucht, inzwischen aber nur noch langfristige Angebote. Vermittelt (und bezahlt) werden sie von den Landratsämtern bzw. der Stadt (s. entsprechende Webseiten). Du kannst auch bei der privaten Suche helfen, in Absprache auf Wohnungsinserate antworten und zu den Besichtigungen mitgehen. Solange die Geflüchteten ALG 2 beziehen, wird die Miete vom Jobcenter übernommen. Die Mietobergrenzen legt die Kommune fest und veröffentlicht diese auf ihrer Website.

Kinder brauchen Unterstützung in der Schule. Frag in der nächstgelegenen Schule nach. Oft werden Lernpatenschaften vermittelt.

Viele erwachsene Geflüchtete haben schon mit Deutschkursen begonnen und freuen sich über Nachhilfe (Kontakte über Hilfsorganisationen).

Bevor du Hilfe anbietest, überlege genau, wie viel Zeit du leisten kannst und willst. Geflüchtete brauchen treue, zuverlässige Helfer und Freunde mit langem Atem, die auch Trauer und Stimmungsschwankungen aushalten.

Deshalb: Augen nicht verschließen, nicht abstumpfen, wachsam bleiben für die individuelle Not.

Katharina Braun


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24.07.2022 22:45 (zuletzt bearbeitet: 24.07.2022 23:02)
avatar  humano
#2
hu

Danke Katharina,
ja, die Kontinuität in der Hilfe ist wichtig.

Ich habe mich von konkreter Einzelhilfe zurückgehalten, weil ich es nicht leisten kann.
Seit einiger Zeit bin ich ehrenamtlich für das Madhouse tätig.
Klingt seltsam, aber so nennt sich eine professionelle Hilfe für die Sinti und Roma in München.
Die geflüchteten Roma sind meist Romni mit Kindern oder ältere Ehepaare.
Sie haben große Probleme gehabt aus der Ukraine zu fliehen.
Genauso haben sie Schwierigkeiten hier in München städtische Hilfe zu bekommen oder auch mit der Bahn zu fahren.
Nur im Madhouse bekommen sie die Unterstützung, mit muttersprachlicher Beratung ihre Anträge zu stellen.
Es gibt psychologische Betreuung und ein eigenes Wohnhaus.
Auch können sie in ihrer Gemeinschaft bleiben und werden nicht über ganz Deutschland verteilt.
Humano gibt einen kleinen Beitrag dazu.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ukr...erung-1.5595749
https://www.madhouse-munich.com/%C3%BCaeh-sinti-und-roma/


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