Über die modische Hetze gegen alte weiße Männer

Einige von Euch haben sich vielleicht gefragt, weshalb ich mich am Mittwoch so aufgeregt habe über den (von Wolfgang nur als Zitat genannten) Ausdruck vom „alten weißen Mann“. Zum Glück bin ich von dieser modisch gewordenen vulgär-feministischen Hetzkampagne persönlich gar nicht betroffen, lebe vielmehr in einer sozialen Umgebung, die mir das Gefühl gibt, mich eher als lebenserfahrenen „weisen“ Nachbarn zu schätzen, und die mir in vielen kleinen Dingen des Alltags, die ich durch meine körperlichen Gebrechen nicht mehr erledigen kann, eine lautlose Unterstützung nach Art der Heinzelmännchen gewährt.
Nein, es ging mir am Mittwoch nicht um mich. Mich erfüllt zunehmend die Sorge, dass es nicht wenige ältere Männer ohne Migrationshintergrund gibt, die durch diese modische vulgär-feministische Hetzkampagne in die Arme demokratiefeindlicher populistischer Parteien getrieben werden könnten, weil sie dort auf das Verständnis anderer Betroffener stoßen.
Zum ersten Mal begegnet bin ich dieser widerlichen Hetze übrigens vor fast 20 Jahren bei meinem damaligen Arbeitgeber, dessen CEO alle oberen Führungskräfte eines Tages per E-Mail davon in Kenntnis setzte, dass ihn die Allgegenwart alter deutscher Männer in den Führungspositionen seines Unternehmens zunehmend störe, dass das Unternehmen unbedingt jünger, weiblicher und ethnisch farbiger werden müsse, wenn der Aktienkurs nicht unter der Provinzialität des Unternehmens leiden solle. Das war damals für mich als Mittfünfziger nicht sehr motivierend. Im Grunde war es damals der Anlass für meine innere Kündigung. Zum Glück gehörte ich einem auf dem Markt sehr gefragten Kreis der freien Berufe an und konnte mich daher über das nach wenigen Jahren folgende goldene Abfindungsangebot freuen. Dieses Unternehmen liegt heute noch in nicht enden wollender Agonie. Hochmut kommt eben vor dem Verfall.

Humanisten sollten sich gegen solche und andere Hetzkampagnen wenden.