unser letzter Online-Termin zum Thema Meinungsfreiheit

13.12.2020 16:39 (zuletzt bearbeitet: 15.12.2020 22:13)
avatar  easy63
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unser letzter Online-Termin zum Thema Meinungsfreiheit

Mir hat unsere letzte Diskussion zum Thema Meinungsfreiheit/cancel culture sehr gut gefallen; allerdings ist mir auch bewusst geworden, was für eine Breite dieses Thema hat, und wie sehr ich manchmal hin- und hergerissen bin zwischen der grundsätzlichen Haltung, dass z.B. Kunst eigentlich "alles" dürfen soll, (was gegen kein Gesetz verstößt), und einer gewissen Empathie für die Gefühle, die es in Leuten auslöst, wenn man etwas "aufs Korn nimmt", was einem sehr viel bedeutet. Ich kann z.B. durchaus verstehen, dass gläubige Menschen verletzt sind, wenn Inhalte ihres Glaubens "durch den Kakao gezogen" werden; und damit meine ich nicht nur so etwas wie die Karikaturen, sondern auch "mildere" Äußerungen. Wenn man nämlich sehr gläubig ist, dann gehört der Glaube zur eigenen Identität irgendwie untrennbar dazu, und dann fühlt man sich eben auch als Person angegriffen. Deswegen greifen ja nicht alle gleich immer zu Gewalt, aber das k a n n halt in manchen Fällen eben auch passieren. Aber soll man deswegen Glaubensgemeinschaften - oder auch z.B. politische Ideologien - unter besonderen "Schutz" stellen? Was meint ihr: wo ist hier das richtige Maß? Wie erreichen wir, dass die Menschen eine "kritikfähige" Identität entwickeln? Das ist hier die Frage...Was meint ihr dazu? Könnt ihr das nachvollziehen, dass der Glaube für viele Menschen "sakrosankt" ist? Und wie gehen wir in unserer Gesellschaft damit um? Ich fand z.B. die Reaktion von E. Macron auf die Anschläge in Frankreich sehr gut; er hat sich ja sofort mit klaren Worten hinter die Meinungsfreiheit in allen Aspekten, eben auch in der Religion, gestellt. Entsprechend wurde er ja auch aus muslimisch geprägten Ländern heftig angegriffen. Die Reaktion der deutschen Bundesregierung war da, so habe zumindest ich es wahrgenommen, eher verhalten. Da würde ich mir eigentlich auch klarere Worte wünschen, vielleicht aber auch mit einem Zusatz dazu, dass man durchaus verstehen kann, dass Leute dadurch verletzt sind, und es nicht darauf ankommt, dass einem das alles gefallen muss - aber dass es eben zur freien Meinungsäußerung in unserer Gesellschaft erlaubt sein muss..


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