Zusammenfassung des Abends

11.03.2021 10:13 (zuletzt bearbeitet: 15.03.2021 16:32)
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Zusammenfassung des Abends 10. Mrz 2021

In unserer Runde hatte jede*r die Gelegenheit ein Thema kurz vorzustellen. In einer Abstimmung wählten wir dann sinngemäß das Thema "Traten beim Abschied von der Religion Verlustgefühle auf" eröffneten die Runde mit einem persönlichen Statement der einzelnen Teilnehmer*innen.

Genannt wurde ein Verlusterlebnis z.B. bezüglich:
- der Gemeinschaft
- der Wertschätzung der Religionen für Kunstwerke und Literatur
- des sozialen und humanitären Ideals
- der Kirche und der kirchlichen Feste als regelmäßiger, gesellschaftlicher Treffpunkt
- Vertrauen in den Glauben, insbesondere als Kind
- der Sicherheit ordentlich bestattet zu werden

Für alle diese Verlustgefühle versucht der (organisierte) Humanismus Antworten zu geben. Auch der Treffpunkt Humanismus soll einige dieser Bedürfnisse abdecken. Er soll nicht nur eine intellektuelle Anregung und Beschäftigung sein, sondern auch ein Forum, aus dem gemeinsame Aktivitäten, Unternehmungen und Beziehungen hervorgehen.

Der "organisierte" Humanismus kümmert sich mit seinen Angeboten, z.B. den
- Vorträgen und Diskussionsforen
- kulturellen Veranstaltungen
- Kleiderläden, Hospizangebot, säkularer und humanistischer Hilfe für religiös Unterdrückte, Wohngruppen für benachteiligte Menschen, ...
- "Seel"sorge
- Feiersprecher*innen für Namensgebungen, Hochzeiten, Beerdigungen und die Jugendfeier
- Mitgliederfrühstücke
- Feierkultur und Feiertage
- ...

um die Bedürfnisse der Mitglieder und besonders benachteiligter Menschen hier und in der ganzen Welt.

Dies tut er ähnlich und mit einer ähnlichen Zielsetzung wie es auch die Religionen in ihrer langen Entwicklung erarbeitet haben.

Trotzdem unterscheidet sich Humanismus von den Religionen fundamental.

Hier ein Auszug aus dem empfehlenswerten Kurs der Humanistischen Vereinigung
- Anerkennung wissenschaftlicher und rationaler Erkenntnisquellen statt Offenbarung
- Orientierung am Beweis statt am Glauben
- Einstehen für eine demokratisch ausgehandelte statt einer „von oben“ verordneten Gesellschaftsordnung
- Wertschätzung der menschlichen Freiheit und Sinngebung statt Befolgen des göttlichen Plans
- eine auf den Menschen ausgerichtete Ethik statt blindes Befolgen eines vermeintlich göttlichen Willens.

Ein weitere kurzer Auszug:

„Religionen sind vielfältig, sie sind gut und schlecht, ursprünglich und hochentwickelt: aber eines haben sie alle gemeinsam – sie helfen dem Menschen, mit dem Problem seiner Rolle in dem seltsamen und fremden Universum, in dem er lebt, fertig zu werden.“
Julian Huxley (1887-1975)

Die Religionen haben vielen Menschen dabei geholfen, einige ihrer tiefsten Bedürfnisse zu stillen; insbesondere das Bedürfnis nach Geborgenheit, nach Wertschätzung und nach Sinn in ihrem Leben.
Wenn der Humanismus den Menschen eine gangbare Alternative bieten soll, dann muss er zeigen, dass er dasselbe leisten kann. Er muss in der Lage sein, Fragen nach dem Sinn unseres Lebens zu beantworten, Fragen danach, wie ein wertvolles Leben aussieht. Humanist*innen müssen dies jedoch aus einer Position heraus tun, die anerkennt, was wir in Woche 1 über das humanistische Verständnis des Menschen gelernt haben:
Der Mensch ist ein endliches und aus Materie bestehendes Lebewesen.
Er hat Bewusstsein und Vernunft, er ist kreativ und zur Zusammenarbeit fähig.
Der Mensch hat einen Drang nach Freiheit und den Wunsch nach Kontrolle über das eigene Leben.



Zum Ende des Abends gab es noch einen kleinen Ausflug in das Thema Spiritualität


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11.03.2021 16:17
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